Im Jahre 1222 wird Witzin erstmalig als deutsches Bauerndorf
in einer Schenkungsurkunde Fürst Borwins II. an das St. Anthonius-Kloster Tempzin urkundlich erwähnt.
Als Kirchdorf tritt Witzin 1270 ins Licht der Geschichte.
40 Jahre nach der ersten geschichtlichen Bezeugung, am 6. August 1309,
belehnt Fürst Heinrich von Mecklenburg den Ritter Ludolf von
Gantzow mit einer Hebung von 20 Mark Abgabe
aus dem Dorf für
ein von ihm angeliehenes Kapital von 200 Stück wendischer Pfennige.
Neben den
von Gantzows hatten in der zweiten Hälfte des
XIV.
Jahrhunderts die von Pressenthins den
größten Grundbesitz
in Witzin.
Dieser gesamte Besitz geht im Jahre 1408 durch Kauf an das
Kloster Tempzin über; ebenso zwei Jahre später der Gantschowsche
Besitz. Neben dem Kloster Tempzin haben auch die von Bühlow Anrechte
an Witzin. Das Klostergut geht im Jahre 1625 in den Pfandbesitz
des Hofmarschalls Hans von Pedersdorf über. 1653 wurde
in Witzin erstmalig Schule gehalten.
1751 zählte Witzin 46 freie Leute, 78 fürstliche
Untertanen und 10 adlige Untertanen. Im Jahre 1807 erfolgte
die Aufhebung der Dreifelderwirtschaft.
Das Feld wurde in sechs Schläge aufgeteilt. Im Dorf bildeten
sich drei Klassen heraus: 5 Großbauern, 21 Büdner und
die besitzlosen Einlieger.
1826 wurde der Bauernacker separiert und in 4 Hufen, in ihre noch heute erkennbare Lage und Größe zusammengelegt. Die Separierung der Büdner erfolgte dann 1843.
Im Jahre 1844 wurde die neue Straße zwischen Schwerin
und Güstrow fertig gestellt. 1849 wird die Witziner Dorfschule
offiziell zweiklassig. Die Erneuerung der Kirche begann mit landesherrlicher
Unterstützung 1862. Erst viel später, im Winter 1908/09 erhielt
sie eine Petroleumheizung. die Kosten dafür brachte die Kirchgemeinde
auf.
In der Nacht vom 17. zum 18. Mai 1899 fielen 5 Büdnereien
einem Großfeuer zum Opfer, 21 Familien wurden obdachlos.
Im Jahre 1911 wurden Häuser der "Neuen Welt" auf
dem Acker der um 1905 eingegangenen Mühle gebaut. Ende des Jahres 1914 vereinigte
sich die Witziner Pfarre mit der zu Groß Raden. 1924 Witzin erhält elektrisches Licht.
Im Frühjahr 1925 wurde
die Holzbrücke über die Mildenitz durch eine Betonbrücke
ersetzt. Die Namen der Erbauer sind heute noch zu lesen.
Am 19.1.1934 wurde die Witziner Feuerwehr gegründet und 1935 begann
der Bau des Pfarrhauses.
Während des 2. Weltkrieges verlor Witzin 103 Mitbürger.
Im Mai 1945 wurde der Schulunterricht wieder aufgenommen,
ab 1969 gab es dann die 10-klassige Schule.
Im Jahre 1970 fand die 700-Jahr-Feier der Kirche statt.
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